FSST - Hardwarenahe Programmierung

Polling

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    Inhalt

    Beim Polling fragt man Signale regelmäßig innerhalb der while-Schleife ab und wertet diese Signale aus. Polling bezeichnet in der Informatik die Methode, den Status eines Geräts aus Hard- oder Software oder das Ereignis einer Wertänderung mittels zyklischem Abfragen zu ermitteln. Polling eignet sich in der Praxis nur für spezielle Anwendungsfälle, wie z.B. das Abfragen eines Tasters:

    DigitalIn  taste(P0_10);
    
    int main() {
        int zeit = 200;
        while(1)
        {
            led1 = 0;
            wait_ms(zeit);
            led1 = 1;
            wait_ms(zeit);
            if(taste) {
    		   zeit = 500;
    	   }
        }
    }
    

    Ein großer Nachteil beim Polling ist allerdings, dass auf Signale nicht sofort reagiert werden kann, sondern erst mit einer Verzögerung. So kann es im schlechtesten Fall passieren, dass man ein Signal gerade abgefragt hat und kurz nach dieser Abfrage das externe Signal am entsprechenden Pott anliegt. In dieser Situation kann es relativ lange dauern, bis der Port wieder abgefragt wird, je nach dem wie lange die Verarbeitung der Befehle in der while-Schleife dauert. Bei kritischen Signalen, beispielsweise einer kritischen Fehlersituation, bei der sofort reagiert werden muss, kann das untragbar sein.

    Man bedenke z.B. die vielen verschwendeten Takte die benötigt würden, um ständig zu testen, ob die Maus bewegt oder eine Taste gedrückt wurde.

    In diesen Fällen soll wirklich nur dann etwas unternommen werden, wenn ein Ereignis eingetreten ist. Tritt ein Ereignis auf, wird die reguläre Arbeit der CPU kurzzeitig unterbrochen; es wird ein Interrupt ausgelöst.

    Vor-/Nachteile

    Polling eignet sich in der Praxis nur für spezielle Anwendungsfälle

    Gut:

    • sehr geringe Latenzzeit (Reaktionszeit) bei wenigen zu testenden Ereignisquellen

    Schlecht:

    • um den Vorzug auszuschöpfen, muss der Prozessor permanent die Ereignisquellen abprüfen und ist damit voll ausgelastet
    • Reaktionszeit steigt mit steigender Anzahl an Ereignisquellen

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